Die 19. Architekturbiennale in Venedig 2025: Einblicke und Ausblicke
Die Architekturbiennale in Venedig zählt zu den bedeutendsten Veranstaltungen der Architekturwelt. Die 19. Ausgabe, die vom 10. Mai bis zum 23. November 2025 stattfinden wird, steht unter dem Motto „Intelligens. Natural. Artificial. Collective.“ Kuratiert von Carlo Ratti, verspricht die Biennale erneut wegweisende Impulse für die globale Architekturszene. Ein Highlight ist der deutsche Pavillon, kuratiert vom „Team Stresstest“, das sich intensiv mit den Auswirkungen und Herausforderungen des Klimawandels auseinandersetzt.
Team Stresstest: Die Köpfe hinter dem deutschen Pavillon
Das Kuratorenteam des deutschen Pavillons besteht aus renommierten Fachleuten: Prof. Elisabeth Endres, Prof. Dr. Daniele Santucci, Nicola Borgmann und Prof. Gabriele G. Kiefer. Diese Experten und Expertinnen bringen vielfältige Erfahrungen und Perspektiven in die Gestaltung des Pavillons ein.
Prof. Elisabeth Endres lehrt an der TU Braunschweig und leitet das Institut für Bauklimatik und Energie der Architektur (IBEA). Ihre Expertise in Bauklimatik und nachhaltigem Bauen fließt maßgeblich in das Ausstellungskonzept ein. Prof. Dr. Daniele Santucci, der die Climateflux GmbH gründete, bringt seine Kenntnisse in Gebäudetechnologie und klimagerechtem Bauen ein. Nicola Borgmann, Leiterin der Architekturgalerie München, ergänzt das Team mit ihrer Erfahrung in der kuratorischen Arbeit und der Vermittlung von Architektur und Kunst. Prof. Gabriele G. Kiefer, eine renommierte Landschaftsarchitektin, bringt ihre Expertise in Städtebau und Landschaftsarchitektur ein.
Das Konzept: „Stresstest“
Die Ausstellung „Stresstest“ thematisiert die dringlichen Probleme des Klimawandels, insbesondere die Überhitzung von Städten und Natur. Ziel ist es, die Dringlichkeit der Klimaanpassung und die Notwendigkeit nachhaltiger Stadtentwicklung erlebbar zu machen. Die Überhitzung hat verheerende Auswirkungen auf Menschen, Tiere und Pflanzen und schädigt Infrastrukturen wie Straßen, Brücken und Gebäude.
„Das Team Stresstest nimmt in seinem Beitrag das viel diskutierte Thema der Anpassung unserer gebauten Umwelt an die Überhitzung auf“, erklärt Bundesbauministerin Klara Geywitz. „Die Ausstellung soll den Besucherinnen und Besuchern die Dringlichkeit dieser Problematik vor Augen führen und gleichzeitig Lösungen aufzeigen.“
Klimaangepasste Stadtentwicklung: Lösungen und Visionen
Der deutsche Pavillon wird nicht nur die Probleme der Überhitzung thematisieren, sondern auch Lösungen präsentieren. Die Ausstellung greift dabei das übergeordnete Motto der Biennale auf und verbindet natürliche, künstliche und kollektive Ansätze zu einem ganzheitlichen Konzept.
Ein zentraler Aspekt ist die Hitzeschutzstrategie der Bundesregierung, die in der Ausstellung aufgegriffen und weiterentwickelt wird. Diese Strategie umfasst Maßnahmen zur Reduktion von Hitzeinseln in Städten, die Begrünung von Fassaden und Dächern sowie die Förderung von klimafreundlichem Bauen und Sanieren.
Interaktive Elemente und Erlebnisse
Die Ausstellung im deutschen Pavillon wird interaktive Elemente beinhalten, die den Besucherinnen und Besuchern die Auswirkungen der Überhitzung und die Möglichkeiten zur Anpassung näherbringen. So sollen beispielsweise Räume geschaffen werden, die unterschiedliche Klimazonen simulieren und die Besucherinnen und Besucher die Hitze und Kühlung direkt erleben lassen. Dies fördert das Verständnis für die Dringlichkeit des Themas und die Notwendigkeit sofortigen Handelns.
Die Kuratoren und ihre Hintergründe
Prof. Elisabeth Endres ist eine erfahrene Architektin und Wissenschaftlerin, die ihre Karriere im Bereich Bauklimatik und nachhaltigem Bauen begann. Nicola Borgmann, bekannt für ihre Arbeit in der Architekturgalerie München, hat zahlreiche Ausstellungen kuratiert und lehrt an verschiedenen Universitäten. Prof. Dr. Daniele Santucci ist ein Experte für Gebäudetechnologie und klimagerechtes Bauen, der die Climateflux GmbH gründete. Prof. Gabriele G. Kiefer hat als Landschaftsarchitektin bedeutende Projekte realisiert und lehrt an der TU Braunschweig.
Erwartungen und Ausblick
Die 19. Architekturbiennale in Venedig verspricht, erneut ein Highlight für Architektinnen und Architekten sowie Interessierte zu werden. Mit dem deutschen Pavillon und der Ausstellung „Stresstest“ wird ein zentrales Thema unserer Zeit adressiert: die Anpassung unserer gebauten Umwelt an die Herausforderungen des Klimawandels.
Die Biennale bietet eine Plattform für den Austausch innovativer Ideen und Ansätze. Sie ermöglicht es Fachleuten und der Öffentlichkeit, sich über aktuelle Entwicklungen und Zukunftsvisionen zu informieren. Die Ausstellung im deutschen Pavillon wird dazu beitragen, das Bewusstsein für die Dringlichkeit des Klimawandels zu schärfen und gleichzeitig praktikable Lösungen aufzuzeigen.
Abschließend lässt sich sagen, dass die Architekturbiennale 2025 nicht nur eine Bühne für kreative und zukunftsweisende Architektur ist, sondern auch ein Ort, an dem dringliche globale Herausforderungen thematisiert und Lösungen präsentiert werden. Das Team Stresstest hat die Aufgabe, diese Thematik auf spannende und erlebbarer Weise darzustellen und somit einen wichtigen Beitrag zur Diskussion um klimaangepasste Stadtentwicklung zu leisten.