Architektur, die stört

Proteste müssen stören, sonst wären sie wirkungslos. Sobald diese Störungen sich im öffentlichen Raum ausbreiten, ihn blockieren, verteidigen, schützen oder sogar erobern, entsteht das Phänomen der Protestarchitektur.

Detaillierte Modelle, entstanden an der Technischen Universität München und der Hochschule für Technik Stuttgart unter der Leitung von Prof. Andreas Kretzer, präsentieren Protestcamps von der Resurrection City im Jahr 1968 bis hin zur Lobau-bleibt!-Bewegung von 2021/2022. Rokas Wille von der HfG Karlsruhe hat vierzig „Bodenstrukturen“ aus Lützerath, hauptsächlich Pfahlbauten, in Fotopapiermodellen festgehalten. Regisseur Oliver Hardt hat eigens für die Ausstellung im DAM eine Filminstallation entwickelt. In Zusammenarbeit mit Aktivist*innen konnte sogar eine Hängebrücke aus dem Hambacher Wald übernommen werden. Ebenfalls präsent ist ein im Maßstab 1:10 angefertigtes Modell des Barrios Beechtown als Leihgabe des Künstlers Stephan Mörsch, das die Waldbesetzung darstellt. Die Ausstellungsarchitektur auf der erweiterten Fläche von rund 1000 Quadratmetern im DAM Ostend wurde von Something Fantastic gestaltet. mehr

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