Baustopp bei Notre-Dame?

Ist das Ende der Sanierungsarbeiten für Notre-Dame ist in Sicht? Laut Frédérique Meyer von Rebâtir Notre-Dame de Paris ist die Wiedereröffnung für den 8. Dezember 2024 geplant. Nach dem verheerenden Brand im April 2019 – verursacht durch einen Kurzschluss oder eine weggeworfene Zigarette – wurde die berühmte Kathedrale fast vollständig zerstört. Nun, nach intensiven Renovierungsarbeiten, soll sie nach fünfeinhalb Jahren wieder für Besucher zugänglich sein.

Der tragische Tod des Chefkoordinators Jean-Louis Georgelin im August hat die Verantwortlichkeiten auf seinen Stellvertreter Philippe Jost übertragen, um sicherzustellen, dass der Zeitplan eingehalten wird. Ursprüngliche Diskussionen über zeitgenössische Rekonstruktionen oder unerwünschte Ergänzungen wie ein Schwimmbad oder ein Biotop auf dem Dach führten zu einer Debatte über den Erhalt des historischen Aussehens. Präsident Macron hatte zunächst eine zeitgenössische Rekonstruktion angeregt, änderte jedoch später seinen Kurs und ordnete eine Rekonstruktion „à l’identique“ an.

Die Renovierungsarbeiten mit tausend Beschäftigten laufen auf Hochtouren. Alte Bauweisen wurden respektiert, indem mittelalterliche Techniken wiederaufgenommen wurden, wie etwa das Verwenden von Eisenzwingen zur Stabilisierung der Mauern. Der Dachstuhl und der Spitzturm erforderten 2000 Eichenstämme aus verschiedenen Regionen Frankreichs. Die gläsernen Kunstwerke und die Orgelpfeifen werden von Spezialisten in ganz Frankreich gereinigt.

Trotz des Fortschritts bleiben Bedenken hinsichtlich der Bleibelastung auf dem Dach der Kathedrale bestehen, was zu Diskussionen über einen vorübergehenden Baustopp führt, um die Schadstoffbelastung zu überprüfen. Eine mögliche Unterbrechung der Bauarbeiten könnte jedoch die Zielsetzung von Macron, die Kathedrale bis 2024 wiederzueröffnen, gefährden.

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