Der Kommissar geht um

Kurz vor Weihnachten wurde der italienische Architekt und Ingenieur Carlo Ratti als Generalkommissar für die Architekturbiennale von Venedig 2025 vom Verwaltungsrat ernannt. Ratti, der Lehrstühle sowohl am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge als auch am Mailänder Politecnico innehat, ist Mitgründer und Direktor des Architektur- und Innovationsbüros CRA (Carlo Ratti Associati) mit Standorten in Turin, New York und London. Seine Arbeit umfasst unter anderem die Gestaltung des italienischen Pavillons bei der „Expo Dubai 2020“. Die 19. Architekturbiennale wird vom 24. Mai bis zum 23. November 2025 stattfinden.

Ratti, geboren 1971 in Turin, studierte Ingenieurwissenschaften und Architektur in Turin und Paris, promovierte dann in Cambridge. Am MIT leitet er das „Senseable City Lab“, welches einen multidisziplinären Ansatz verfolgt und mit verschiedenen Fachgebieten wie Design, Planung, Ingenieurwesen, Physik, Biologie und Sozialwissenschaften arbeitet. Das Labor beschäftigt sich mit Themen wie Künstlicher Intelligenz in der Stadtplanung und der Überwachung der Luftqualität.

Die Ernennung Rattis erfolgte im Einvernehmen mit dem zukünftigen Biennale-Präsidenten Pietrangelo Buttafuoco, der im März sein Amt antritt. Bisher hat er noch kein Thema für die Biennale ausgewählt. Es wird jedoch erwartet, dass der Schwerpunkt auf technologisch basierte Lösungen für städtische Herausforderungen gelegt wird. Seine Worte nach der Nominierung könnten darauf hindeuten, dass die Architektur die vorhandene Intelligenz umfassend nutzen muss, um den globalen Herausforderungen zu begegnen. mehr

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