Die eigene NS-Vergangenheit

Der Berliner Architekten- und Ingenieurverein (AIV) bereitet sich ein Jahr vor seinem zweihundertjährigen Jubiläum darauf vor, seine eigene Vergangenheit kritisch zu beleuchten. Der Verein geht aktiv auf bisher unerforschte Aspekte ein und klärt dabei nicht nur bestehende Lücken auf.

Seit seiner Gründung im Jahr 1824 vermied der Architektenverein zu Berlin bis 1933 jegliche politische Parteinahme. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten änderte sich diese Haltung drastisch: Bei der ersten Vorstandswahl nach 1933 wurde mit Konrad Nonn ein NSDAP-Funktionär an die Spitze gewählt. In der Folge schaltete sich der Verein selbst aus und schloss 83 Mitglieder aus, weil sie jüdischer Herkunft waren. Im Jahr 1938 wurde der AIV als „Gaufachgruppe Berlin der Fachgruppe Bauwesen im NS-Bund Deutscher Technik“ in die NSDAP integriert. Zahlreiche Mitglieder des Vereins beteiligten sich an der kriminellen Baupolitik und den mörderischen Baupraktiken während des Zweiten Weltkriegs. Innerhalb der Ausstellung präsentieren vier weitere kulturelle Verbände ihre Auseinandersetzung mit ihrer eigenen NS-Vergangenheit. mehr

zum thema

KI – Jenseits des Menschlichen?

Künstliche Intelligenz ist das "erste, echte Kreativwerkzeug des 21. Jahrhunderts". Professor Michael Holze von der BHT Berlin erklärt, wie KI heute in der Architektur eingesetzt wird.

„Einfach bauen“ schafft Freiraum für Architekten

Ernst Böhm hat für die Forschungshäuser „einfach bauen” den „Nachhaltigkeitspreis Architektur 2022“ gewonnen. Mit Baukunst spricht er über die Gebäudeklasse "E", einfaches Bauen und Präfabrikation.