
Landschaftsarchitektur zwischen Vision und Realität: Herausforderungen und Perspektiven
Die Landschaftsarchitektur erlebt eine Zeit tiefgreifender Veränderungen. Die Anforderungen an nachhaltige, ökologisch durchdachte Planungen steigen, während gleichzeitig wirtschaftliche Zwänge und regulatorische Vorgaben den Handlungsspielraum einschränken. Insbesondere die Digitalisierung und die zunehmende Bedeutung von Kooperationen prägen den Berufsstand. Die bevorstehenden Veranstaltungen des Bundes Deutscher Landschaftsarchitekt:innen (bdla) bieten eine Plattform für den professionellen Austausch zu diesen zentralen Themen.
Wettbewerbe als Sprungbrett und Herausforderung
Wettbewerbe spielen eine zentrale Rolle in der Landschaftsarchitektur. Sie dienen als Instrument zur Qualitätssicherung und Innovation, sind aber gleichzeitig mit erheblichen Unsicherheiten verbunden. Die „Werkstatt Junge Landschaftsarchitektur“, die am 27. Februar 2025 in Frankfurt am Main stattfindet, beleuchtet dieses Thema aus verschiedenen Blickwinkeln. Planer:innen, Jury-Mitglieder und erfahrene Kolleg:innen berichten über Entscheidungsprozesse, rechtliche Rahmenbedingungen und die Herausforderungen des Verhandlungsverfahrens. Besonders für junge Büros stellt sich die Frage, wie der hohe Aufwand für Wettbewerbe wirtschaftlich tragfähig bleibt.
Neue Formen der Zusammenarbeit
Einen Tag später, am 28. Februar 2025, richtet sich das bdla-Wirtschaftsforum insbesondere an Büroleitungen und wirtschaftlich Verantwortliche. Hier stehen innovative Kooperations- und Kommunikationsformen im Mittelpunkt. Modelle wie Bietergemeinschaften, Arbeitsgemeinschaften (ARGE) oder Subunternehmerstrukturen bieten Chancen zur wirtschaftlichen Optimierung, erfordern aber auch fundierte rechtliche Kenntnisse. Expertinnen und Experten berichten aus der Praxis und liefern wertvolle Einblicke in integrierte Projektallianzen sowie Rahmenvereinbarungen für langfristige Zusammenarbeit.
Digitalisierung und KI als Zukunftsthemen
Ein weiteres zentrales Thema ist die Digitalisierung. Building Information Modeling (BIM) wird zunehmend zur Voraussetzung für die Teilnahme an Großprojekten. Gleichzeitig eröffnen Künstliche Intelligenz (KI) und automatisierte Planungsprozesse neue Möglichkeiten, werfen aber auch ethische und qualitative Fragen auf. Wie weit darf Automatisierung gehen, ohne die gestalterische Handschrift der Landschaftsarchitektur zu verwischen? Beim Wirtschaftsforum präsentieren Fachleute aktuelle Entwicklungen und diskutieren, wie sich Büros darauf einstellen können.
Wirtschaftlichkeit und Honorierung
Die Honorierung landschaftsarchitektonischer Leistungen bleibt ein kontroverses Thema. Die Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) wird in ihrer aktuellen Fassung kritisch diskutiert, da sie in vielen Fällen nicht mehr auskömmlich ist. Beim bdla-Wirtschaftsforum wird analysiert, welche Modelle eine faire Vergütung sichern können.
Fazit: Austausch als Schlüssel zur Zukunft
Die Herausforderungen der Landschaftsarchitektur sind vielschichtig, doch ebenso zahlreich sind die Lösungsansätze. Ob durch Wettbewerbserfolge, innovative Kooperationen oder die Nutzung digitaler Werkzeuge – wer die Zukunft aktiv mitgestaltet, kann die eigene Position in der Branche langfristig stärken. Das bdla-Wirtschaftsforum bietet eine wertvolle Gelegenheit, um Erfahrungen zu teilen und gemeinsam Strategien zu entwickeln.

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