Die Prinzipien für nachhaltigeres Bauen

Der 28. Weltkongress des internationalen Architektenverbandes UIA endete mit der Vorstellung zentraler Prinzipien für nachhaltiges Bauen der Zukunft durch die Kongresspräsidentin Natalie Mossin.

Die sogenannten „Copenhagen Lessons“ bestehen aus zehn Prinzipien, die einen schnellen und radikalen Wandel im Baubereich zur Erreichung der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDGs) ermöglichen sollen. Mossin erklärte, dass die SDGs eine entscheidende globale Agenda seien, zu der die gebaute Umgebung einen Beitrag leisten müsse. Mutiges und sogar radikales Handeln im Vergleich zur aktuellen Praxis sei erforderlich. Die zehn Prinzipien sollen verdeutlichen, was dies für das Bauen, die Planung und die Entwicklung bedeutet.

Die „Lektionen von Kopenhagen“ umfassen unter anderem die Priorisierung der Wiederverwendung bestehender Bauwerke und die Vermeidung der Zerstörung von Grünflächen bei neuen Projekten. Auch die drastische Reduzierung von Abfall beim Bauen und die Bedeutung erneuerbarer Materialien werden betont.

Die Veranstalter betonten, dass der Kongress gezeigt habe, dass architektonische Lösungen für nachhaltige Gemeinschaften und eine verbesserte Lebensqualität bereits vorhanden seien. Dennoch verbrauche die Baubranche immer noch große Mengen an Energie und natürlichen Ressourcen und produziere zu viel Müll. Allein die Bauindustrie sei für 40 Prozent der globalen CO2-Emissionen und 35 Prozent des Abfalls verantwortlich.

Mehr als 6000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 135 Ländern nahmen an dem Kongress teil. mehr

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