Innovative Lösungen gegen die Wohnungsnot

In vielen urbanen Zentren Europas stellt das Wohnen mittlerweile ein drängendes Problem dar. Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum betrifft nicht nur die Ärmsten, sondern Millionen von Menschen haben Schwierigkeiten, ein passendes Zuhause auf dem freien Markt zu finden. Ein alarmierendes Beispiel ist Deutschland, wo laut einer Studie des Pestel Instituts und der Bauforschungseinrichtung ARGE mit dem Titel „Bauen und Wohnen in der Krise“ aktuell insgesamt 700.000 Wohnungen fehlen. Schätzungen zufolge wurden 2022 lediglich etwa 20.000 Sozialwohnungen geschaffen, obwohl die Regierung ursprünglich hunderttausende versprochen hatte. Diese Entwicklungen könnten zu einem drohenden Zusammenbruch des sozialen Wohnungsmarktes führen, wie von dem Bündnis Soziales Wohnen gewarnt wird, zu dem unter anderem der Deutsche Mieterbund und die Caritas gehören.

Es gibt verschiedene Gründe für die schleppende Entwicklung im Wohnungsbau: hohe Zinsen, explodierende Materialkosten, Fachkräftemangel, steigende Bodenpreise, politische Versäumnisse und Vorschriften, die die Kosten erhöhen und die dringend benötigte Transformation von Bestandsbauten oft unwirtschaftlich machen.

Trotz dieser Herausforderungen arbeiten engagierte Architekten und Architektinnen unermüdlich daran, nicht nur mehr, sondern auch bezahlbaren und qualitativ hochwertigen Wohnraum zu schaffen. Sie setzen auf klimaverträgliches Bauen, gemeindebildende Konzepte und innovative Grundrisse, um tristen Wohnburgen und Einheitsbauten in ganz Europa etwas entgegenzusetzen. Eine solche Pionierin in diesem Bereich ist die 49-jährige Sophie Delhay. Sie ist eine der Architekten, die mit Mut und kreativen Ideen daran arbeiten, das Wohnungsproblem zu bewältigen und die Lebensbedingungen für die Menschen zu verbessern. mehr

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