Die italienischen Kollegen Maria Claudia Clemente und Francesco Isidori, Gründer des Architekturbüros Labics, setzen sich in ihrem Bildband „The Architecture of Public Space“ für die Achtung von öffentlichen Räumen ein.
In Ihrem Buch präsentieren die Architekten 31 Beispiele für Stadtraumarchitekturen aus ganz Italien, angefangen bei den Rathäusern der Fürstenstädte bis hin zu den Dom- und Marktplätzen im Süden. Dabei betonen die Autoren, dass ihre Auswahl nicht aufgrund historischer Bedeutung getroffen wurde und auch bauliche Veränderungen nicht im Fokus stehen. Stattdessen ordnen sie die Stadträume nach „typo-morphologischen Modellen“, die als Entwurfsvorbilder dienen sollen, die angeblich auch heute noch umsetzbar sind.
Diese interessante Typenlehre erfasst nicht nur dekorative oder symbolische Elemente, sondern echte architektonische Gestaltungselemente wie Portikus, Loggia, Galerie, Arkade, Kolonnade, Passage, Terrasse, Treppe, Brücke und Hof als Teil der städtische Freilichtzimmer mit hoher Lebensqualität. Sie sind weder Gebäude noch Umgebung, sondern eigenständige Akteure, die Außenräume in Innenräume verwandeln und zum Verweilen einladen. In solchen durchlässigen Raumstrukturen fühlen sich Stadtbewohner gleichermaßen sicher und sichtbar, da sie sich nicht mehr in einem rein privaten, aber auch noch nicht ganz öffentlichen Raum aufhalten. Sie gelten als Übergangszonen für Kommunikation und Konsum und bilden seit jeher das Herzstück jeder urbanen Umgebung. mehr