Wolf dPrix beschwert sich wieder

Der österreichische Architekt Wolf dPrix, der einen Abschnitt von „The Line“ entworfen hat, kritisiert in einem Exklusivinterview die Widersprüchlichkeit der Architekturstudios, die am saudischen Megaprojekt arbeiten, und hinterfragt die Grundidee des Projekts.

In einem Gespräch mit Dezeen aus seinem Büro in Wien lobt Prix zwar den Ansatz, Städte neu zu gestalten, stellt jedoch die Form des Konzepts von „The Line“ infrage, das sich über 170 Kilometer erstrecken soll, aber nur 200 Meter breit ist.

Er betont, dass die Architektinnen und Architekten die Mittel und die finanziellen Ressourcen haben, um neue Materialien, Strukturen und Mobilitätslösungen zu erforschen und zu entwickeln, dies jedoch nicht in der Art und Weise tun, wie es derzeit bei diesem Projekt möglich wäre.

Wolf dPrix war einer der ersten Architekten, der an „The Line“ gearbeitet und dann aber auch öffentlich kritisiert hat.

Obwohl Coop Himmelb(l)au in einer Riad-Ausstellung als Partner für „The Line“ genannt wurde, sagt Prix, dass der Entwurf seines Büros verschwunden und er nicht weiß, was damit passiert ist.

Trotz seiner Kritik glaubt er, dass das Projekt ein Impuls sein könnte, die Funktionsweise von Städten grundlegend zu überdenken. Er betont die Bedeutung der Innovation und die Notwendigkeit, darüber nachzudenken, wie Städte in der Zukunft organisiert werden müssen.

wolf dPrix erwähnt auch Menschenrechtsorganisationen, die Kritik an den Architekturstudios äußern, die an Neom arbeiten. Er weist darauf hin, dass einige dieser Studios sich geweigert haben, in Russland tätig zu sein, nun jedoch in Saudi-Arabien aktiv sind, was er als widersprüchlich empfindet.

Abschließend betont Prix, dass er die Verantwortung für seine Entwürfe und die von seinem Studio übernommen hat und dass er sich nicht politisch beeinflussen lässt, sondern nach seinem eigenen Urteilsvermögen handelt. mehr

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