Baukunst - Die Rückkehr des Sinnlichen – Biennale-Exkursion 2025
Der Tag klang in der legendären Locanda Montin aus – bei Aperitif und Gesprächen

Wie die Baukunst Akademie Architektur wieder erfahrbar machte

26.11.2025
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Stuart Rupert

Die Rückkehr des Sinnlichen – Biennale-Exkursion 2025

Am 17. Oktober 2025 führte die Baukunst Akademie sechzehn Architektinnen und Architekten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz durch die 19. Architekturbiennale in Venedig. Ein Tag, der Architektur nicht nur zeigen, sondern spüren lassen wollte.

Carlo Rattis kuratorisches Konzept »Intelligens«, ein bewusst lateinisches Wortspiel zwischen Intellekt und Gemeinschaft, bildete den thematischen Rahmen. Die kuratierte Führung unter der Leitung von Stuart Stadler setzte eigene Akzente: weg von der Technikschau, hin zur sinnlichen Erfahrung gebauter und gedachter Räume.

Die Route führte von den Giardini, vorbei an Carlo Scarpas venezolanischem Pavillon von 1954 – einem Exkurs in die Kunst des architektonischen Details bis zu den radikalen Visionen im Arsenale. Der belgische Pavillon »Atmende Intelligenz« von Bas Smets und Stefano Mancuso verwandelte über 200 Pflanzen in Co-Designer einer lebendigen Biosphäre. Im Pavillon Bahrain, Gewinner des Goldenen Löwen 2025, lehrte Andrea Faragunas »Heatwave« die Gruppe, auf übergroßen Kissen liegend, was thermische Gerechtigkeit bedeuten kann: persische Windtürme als Manifest gegen klimatisierte Monotonie.

Besondere Aufmerksamkeit erhielt der britische Pavillon »GBR – Geology of Britannic Repair«, in dem das kenianische Kollektiv Cave_bureau koloniale Extraktionsgeschichten mit Erdproben aus dem Rift Valley und Bronze-Abgüssen der Shimoni-Sklavenhöhlen sichtbar machte. Architektur als Akt der Verantwortungsübernahme.

Das Feedback der Teilnehmenden spricht für sich: »Perfekt vorbereitet, nett und lecker geplant und in den Gesprächen enorm bereichernd«, schrieb Friederike aus Münster. Max aus Unterföhring lobte: »Sie wurde in einer Form kuratiert, als hättest Du nie etwas anderes gemacht. Einfach super.« Und Wolfgang dankte für »die Dokumentation und die spannende Führung«.

Der Tag klang in der legendären Locanda Montin bei Aperitif und Gesprächen aus, die zeigten: Diese Biennale endet nicht mit dem Verlassen des Arsenale. Sie lebt weiter in den Projekten und Ideen derer, die dabei waren.

Ausblick

Die Baukunst Akademie plant weitere Exkursionen und Fachseminare. Wer Architektur nicht nur diskutieren, sondern erleben möchte, ob im Kollegenkreis, mit fundierter Vorbereitung und Raum für echten fachlichen Austausch, ist herzlich eingeladen, sich für kommende Veranstaltungen anzumelden.

Informationen unter: baukunst.art