In Hamburg ist der Bau des Elbtowers, der ursprünglich 245 Meter hoch werden sollte, bei 100 Metern zum Stillstand gekommen. Die Baustelle ist seit Oktober 2023 nicht mehr aktiv, nachdem der österreichische Immobilienmagnat René Benko und seine Firma Signa, die hinter dem Projekt stehen, die Zahlungen eingestellt und Insolvenz angemeldet haben. Der unvollendete Rohbau wird nun zum Symbol des Scheiterns städtischer Entwicklungspläne von oben.
Am Billhafen-Löschplatz, einem Zentrum der Subkultur in Hamburg, versammelten sich etwa 300 Menschen zu einer Protestaktion. Die Initiative AG Ost nutzte diesen Anlass, um auf den Mangel an Raum für kulturelle und soziale Projekte aufmerksam zu machen und schlug vor, den Turm in einen Ort für bedrohte kulturelle Initiativen und soziales Leben umzuwandeln. Geplant sind unter anderem Ateliers, ein Stadtteilzentrum, eine Rooftop-Sauna sowie Einrichtungen wie eine Kantine und eine Kita.
Eine andere Gruppe, Birdtower Hamburg, sieht in dem unvollendeten Bauwerk das Potenzial für ein riesiges Vogelhaus, das etwa 100.000 Vogelpaaren Brutplätze bieten könnte.
Der finanzielle Verlust für Signa und deren Gläubiger wird auf etwa 500 Millionen Euro geschätzt, und trotz eines Notkredits von 100 Millionen Euro ist eine baldige Fortsetzung der Bauarbeiten unwahrscheinlich. Die Stadt Hamburg behält jedoch die Hoffnung, dass ein neuer Investor gefunden wird, oder dass sie das Grundstück durch ein Wiederkaufsrecht günstig zurückkaufen könnte, um den Turm doch noch einer sinnvollen Nutzung zuzuführen. mehr..