Baukunst-Das große Beben: Ampel-Aus erschüttert Deutschlands Bauwirtschaft
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Das große Beben: Ampel-Aus erschüttert Deutschlands Bauwirtschaft

14.11.2024
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stu.ART

Baustillstand Nation: Wie die Ampel-Krise Deutschlands Bausektor lähmt

Die politische Instabilität nach dem Bruch der Ampel-Koalition trifft die deutsche Bauwirtschaft mit voller Wucht. Für eine Branche, die von Planungssicherheit und verlässlichen Rahmenbedingungen lebt, könnte der Zeitpunkt kaum ungünstiger sein.

Finanzierungskollaps droht

„Wir fallen jetzt in die vorläufige Haushaltsführung„, warnt Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB). Die Konsequenzen sind dramatisch: Ohne Nachtragshaushalt 2024 können selbst laufende Projekte nicht mehr finanziert werden. Sogar die Autobahn GmbH könnte zahlungsunfähig werden.

Reformstau im Wohnungsbau

Die Novellierung des Baugesetzbuches steht auf der Kippe – ein Rückschlag für die dringend benötigte Beschleunigung von Genehmigungsverfahren. Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe, erinnert mahnend an das Förderchaos 2022: „Die Folgen spüren wir heute noch.“

Energiewende in Gefahr

Im Energie-Sektor droht der Stillstand bei zentralen Projekten. BEE-Präsidentin Simone Peter betont die Bedeutung der Kontinuität für Versorgungssicherheit und Preisstabilität. Die bereits eingeleiteten Maßnahmen brauchen dringend parlamentarische Bestätigung.

HOAI-Reform vor dem Aus

Die Reform der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure sollte die Vergütung transparenter gestalten. Ihr Scheitern würde die ohnehin angespannte Situation der Planenden weiter verschärfen. Der Bund Deutscher Baumeisterzeigt sich „tief besorgt“.

Weitreichende Konsequenzen

Die Auswirkungen reichen weit: Von verzögerten Infrastrukturprojekten über gefährdete Wohnungsbauprogrammebis hin zu stockenden Digitalisierungsinitiativen. Der Fachkräftemangel könnte sich durch die Unsicherheit weiter verschärfen.

Lösungsansätze gefordert

Die Branche fordert parteiübergreifende Zusammenarbeit. Ein Nothaushalt für 2025 könnte kurzfristig Stabilität schaffen. Langfristig braucht es eine neue, stabile Regierung – die Zeit für politische Spielchen ist vorbei.

Die aktuelle Krise zeigt deutlich: Die Bauwirtschaft als Fundament der deutschen Wirtschaft braucht verlässliche politische Rahmenbedingungen. Jeder Tag der Unsicherheit verschärft die bereits bestehenden Probleme. Die Hoffnung der Branche ruht nun auf der staatspolitischen Vernunft aller Beteiligten.