Baukunst-Forderungen zur Bundestagswahl 2025: Die Rolle der Architektur in Deutschlands Zukunft
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Forderungen zur Bundestagswahl 2025: Die Rolle der Architektur in Deutschlands Zukunft

17.01.2025
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stu.ART

Forderungen der planenden Berufe zur Bundestagswahl 2025

Die Bundestagswahl 2025 rückt näher, und die planenden Berufe – Architektinnen, Ingenieure, Stadtplanerinnen und Landschaftsarchitekten – stellen klar, welche politischen Weichenstellungen notwendig sind, um die Baukultur, Nachhaltigkeit und den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland zu sichern. Mit über 350.000 Beschäftigten im Planungssektor tragen sie eine bedeutende Verantwortung für die gebaute Umwelt und das Gemeinwohl.

Ein starkes Bundesbauministerium

Die Bedeutung eines eigenständigen und kompetenten Bundesbauministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen kann nicht genug betont werden. Es muss als zentrale Instanz für Baupolitik fungieren, die Förderprogramme, energetische Sanierung, Stadtentwicklung und das Vergaberecht bündelt. Nur so lassen sich komplexe Herausforderungen wie bezahlbarer Wohnraum und Klimaziele effektiv angehen.

Bezahlbarer Wohnraum und Stadtentwicklung

Der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum bleibt hoch. Die planenden Berufe fordern eine Reform von Überregulierungen, wie der Grunderwerbsteuer, und eine Stärkung integrierter Stadtentwicklungskonzepte. Gleichzeitig müssen Bestandsflächen intensiver genutzt und das Flächenrecycling gefördert werden, um das 30-Hektar-Ziel im Flächenverbrauch zu erreichen.

Sanierung und Ausbau der Infrastruktur

Die deutsche Infrastruktur leidet unter einem massiven Sanierungsstau. Investitionen in Brücken, Straßen und Schienen sind dringend notwendig, um die Lebensadern der Wirtschaft zu sichern. Eine langfristige Finanzierung ist unverzichtbar, um Kapazitäten im Bau- und Planungssektor zu erhalten.

Klimaanpassung und Resilienz

Angesichts zunehmender Extremwetterereignisse müssen Städte und Gemeinden widerstandsfähiger gegenüber klimatischen Herausforderungen werden. Maßnahmen wie Schwammstadt-Initiativen, Entsiegelung urbaner Flächen und die Schaffung blau-grüner Freiräume erfordern politische Unterstützung und langfristige Investitionen.

Gemeinwohlorientierte Bodenpolitik

Die Novellierung des Baugesetzbuchs bietet die Chance, gemeinwohlorientierte Bodenpolitik zu stärken. Kommunen brauchen klare Steuerungsinstrumente, um soziale und ökologische Ziele zu erreichen. Veraltete Bebauungspläne müssen flexibler gehandhabt werden können.

Lebenszyklusbetrachtung und Kreislaufwirtschaft

Der Bau- und Gebäudesektor trägt wesentlich zu Treibhausgasemissionen bei. Eine verpflichtende Lebenszyklusbetrachtung sowie der Gebäuderessourcenpass können Transparenz schaffen und nachhaltige Bauweisen fördern. Ein Gebäuderessourcengesetz würde die Grundlagen für Kreislaufwirtschaft systematisch verankern.

Qualität durch Fachkompetenz

Die planenden Berufe betonen die Bedeutung qualifizierter Fachkräfte für Baukultur und Innovation. Selbstverwaltete Strukturen und Berufskammern sollten gestärkt werden, um die Professionalität der Branche sicherzustellen. Zugleich braucht es Anreize, um den Nachwuchs zu fördern und Planungsbüros zu entlasten.

Mittelstandsfreundliche Vergabe

Eine qualitatsorientierte Vergabe öffentlicher Aufträge ist essenziell, um gute Lösungen zu gewährleisten. Der Fokus muss auf einem Leistungswettbewerb liegen, der mittelstandsfreundlich bleibt und auch jungen Unternehmen Chancen bietet.

Digitalisierung und KI

Der digitale Umbau der Planungsbranche muss durch klare gesetzliche Rahmenbedingungen für Künstliche Intelligenz und Datensouveränität unterstützt werden. Nur so können neue Technologien effektiv und sicher genutzt werden.

Die Bundestagswahl 2025 bietet eine entscheidende Gelegenheit, die Rahmenbedingungen für eine zukunftsorientierte Baupolitik zu schaffen. Die Forderungen der planenden Berufe bieten eine klare Vision, wie Deutschland den Weg in eine nachhaltige und gerechte Zukunft gestalten kann.

 

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