Baukunst - Graue Energie? Beton speichert Strom für die Zukunft
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Graue Energie? Beton speichert Strom für die Zukunft

21.04.2025
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Ignatz Wrobel

Beton als Stromspeicher: Revolution der Baukunst

In einer Zeit, in der die Energiewende dringender denn je ist, eröffnet eine bahnbrechende Entwicklung neue Perspektiven: Beton, der nicht nur als Baustoff dient, sondern auch als Stromspeicher fungiert.

Die Vision: Energie speichern im Bauwerk

Am Massachusetts Institute of Technology (MIT) arbeitet der deutsche Forscher Franz-Josef Ulm an einem neuartigen Beton, der mit Industrieruß versetzt wird. Diese Mischung ermöglicht es, dass der Beton als Superkondensator fungiert und elektrische Energie speichern kann. Die Idee ist, dass Gebäude und Infrastrukturen wie Straßen und Brücken nicht nur konstruktive Funktionen erfüllen, sondern auch zur Energiespeicherung beitragen.

Die Technologie dahinter

Superkondensatoren speichern Energie durch die Trennung von elektrischen Ladungen an der Oberfläche eines Materials. Durch die Zugabe von Industrieruß entsteht im Beton eine leitfähige Struktur, die es ermöglicht, elektrische Energie zu speichern und bei Bedarf wieder abzugeben. Diese Technologie bietet eine hohe Lade- und Entladegeschwindigkeit sowie eine lange Lebensdauer, was sie besonders attraktiv für Anwendungen in der Bauindustrie macht.

Praktische Anwendungen und Potenzial

Berechnungen zufolge könnten etwa 45 Kubikmeter dieses speziellen Betons ausreichen, um einen durchschnittlichen Haushalt mit Strom zu versorgen. Darüber hinaus könnten beheizbare Gehwegplatten aus diesem Material hergestellt werden, die im Winter für schnee- und eisfreie Wege sorgen. Die Integration dieser Technologie in den Bauprozess könnte die Energieeffizienz von Gebäuden erheblich steigern und einen bedeutenden Beitrag zur Reduzierung von CO₂-Emissionen leisten.

Herausforderungen und Ausblick

Obwohl die Technologie vielversprechend ist, stehen noch einige Herausforderungen bevor. Die Skalierung der Produktion, die Integration in bestehende Bauprozesse und die wirtschaftliche Rentabilität müssen weiter untersucht werden. Dennoch zeigt diese Entwicklung das enorme Potenzial, das in der Kombination von Baukunst und Energietechnologie liegt.