
Niklas Maak und das Frankfurter Modell: Ein Leuchtturm für die Zukunft des urbanen Wohnens
Die Vision eines anderen Bauens
In Zeiten explodierender Mietpreise und wachsender Wohnungsnot braucht es radikale Ideen. Der Architekturkritikerund Gastprofessor Niklas Maak hat gemeinsam mit Studierenden der Städelschule und der Frankfurt University of Applied Sciences eine solche entwickelt: Den „Frankfurt Prototype“ – ein experimentelles Gebäude, das ab Oktober 2024 im Innenhof des Senckenberg Museums zu bestaunen sein wird.
Mehr als nur ein Gebäude
Was auf den ersten Blick wie ein gewagtes Studentenprojekt erscheint, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als durchdachtes Zukunftsmodell. Das dreistöckige Gebäude vereint eine öffentliche Markthalle im Erdgeschoss mit flexiblen Wohn- und Arbeitsräumen in den oberen Etagen. Besonders bemerkenswert: Die Konstruktion besteht fast ausschließlich aus wiederverwendeten Materialien – gebrauchtes Schalungsholz trifft auf recycelten Stahl.
Innovation durch Interdisziplinarität
Die Stärke des Projekts liegt in der Zusammenarbeit verschiedener Disziplinen. Ingenieurinnen und Architekten von renommierten Büros wie Arup Engineering und Barkow Leibinger begleiteten die Studierenden bei der Umsetzung. Forschende der Senckenberg Gesellschaft brachten ihre Expertise für biodiversitätsfreundliches Bauen ein.
Soziale Komponente als Herzstück
Der „Frankfurt Prototype“ versteht sich als Begegnungsort. Die Markthalle im Erdgeschoss fungiert als „öffentliches Wohnzimmer“ – hier können Theateraufführungen stattfinden, Filme gezeigt oder lokale Produkte verkauft werden. In den oberen Etagen ziehen die Arbeitsräume des Center for Contemporary Arts Afghanistan ein – ein Statement für kulturellen Austausch und Integration.
Nachhaltigkeit neu gedacht
Das Projekt zeigt exemplarisch, wie nachhaltiges Bauen aussehen kann. Die verwendeten Materialien stammen aus dem Kreislauf der Stadt: Schalungsholz, das normalerweise entsorgt wird, erhält ein zweites Leben. Die modulare Bauweise ermöglicht flexible Nutzungsänderungen – ein wichtiger Aspekt für die Stadtentwicklung der Zukunft.
Kritische Würdigung
Der „Frankfurt Prototype“ ist mehr als ein Experimentalbau. Er stellt wichtige Fragen: Wie viel Raum brauchen wir zum Leben? Wie können wir Stadt und Natur versöhnen? Wie lässt sich bezahlbarer Wohnraum schaffen? Die Antworten mögen nicht perfekt sein, aber sie weisen in die richtige Richtung.
Ausblick und Bedeutung
Unter der Schirmherrschaft von Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef wird das Projekt für drei Monate zum Reallabor für zukunftsfähiges Bauen. Es zeigt: Innovation entsteht dort, wo man gewohnte Pfade verlässt und neue Wege beschreitet. Der „Frankfurt Prototype“ könnte zum Vorbild werden – für eine Architektur, die sozial, ökologisch und ökonomisch nachhaltig ist.
Die Studierenden der Städelschule und ihre Partner haben nicht weniger geschaffen als einen Prototyp für die Zukunft des urbanen Zusammenlebens. Ob sich ihre Visionen in der Realität bewähren, wird die Zeit zeigen. Eines aber ist gewiss: Der Mut zu experimentieren und neue Wege zu gehen, war selten so wichtig wie heute. mehr…

Wetteraukreis 2025: Hessentag in Bad Vilbel und neue Thermen

Gebt den Bäumen ihre Würde zurück – Eine revolutionäre Architekturausstellung in München
