Baukunst-Architektonische Poesie: Ein skulpturaler Wasserturm wird zum neuen Wahrzeichen von Hemmesta
©Bild: Reppen Vilson arkitekter

Architektonische Poesie: Ein skulpturaler Wasserturm wird zum neuen Wahrzeichen von Hemmesta

14.09.2024
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stu.ART

Architektonische Poesie: Ein skulpturaler Wasserturm wird zum neuen Wahrzeichen von Hemmesta

Das Stockholmer Büro Reppen Vilson Arkitekter hat sich in einem hart umkämpften Wettbewerb durchgesetzt und mit dem Entwurf Samothrake für einen neuen Wasserturm in Hemmesta den ersten Preis gewonnen. Der Erfolg dieses jungen Büros, das erst 2021 von Fabian Reppen und Samuel Vilson gegründet wurde, ist ein beeindruckender Beweis für die Innovationskraft und den künstlerischen Anspruch kleinerer Architekturbüros. Mit ihrer skulpturalen Gestaltung, die sowohl funktional als auch ästhetisch überzeugt, haben sie ein neues Symbol für Hemmesta geschaffen.

Ein Entwurf mit Vision und Symbolkraft

Der siegreiche Entwurf Samothrake zeichnet sich durch seine charakteristische Form aus, die sowohl funktionale als auch symbolische Bedeutung trägt. Der Wasserturm erhebt sich schlank an der Basis und dehnt sich nach oben hin in einer aufwärtsstrebenden Geste aus. Diese Bewegung symbolisiert die schützende Funktion des Turms, der über die Baumkronen hinausragt und die Wassermengen trägt, die Hemmesta versorgen werden. Durch die Kombination einfacher geometrischer Formen mit dynamischen, geschwungenen Elementen entsteht ein architektonisches Design, das je nach Blickwinkel variiert und so immer wieder neue Perspektiven bietet.

Die skulpturale Form des Turms wird durch geschwungene Aussparungen in einem rechteckigen Block erzeugt. Diese Gestaltung ist inspiriert von bedeutenden Monumenten wie der Nike von Samothrake, dem Christus der Erlöser in Rio de Janeiro und dem Arc de Triomphe in Paris. Durch diese Verweise auf historische und kulturelle Ikonen hebt sich der Wasserturm deutlich von herkömmlichen technischen Bauwerken ab und wird zu einem markanten Wahrzeichen von Hemmesta.

Jury begeistert von der skulpturalen Lösung

Die Jury würdigte den Entwurf als eine „inspirierende Entwicklung eines traditionellen Wasserturms“. Besonders hervorgehoben wurden die effektiven technischen Lösungen, die geschickt in die skulpturale Form eingebettet sind. „Mit Samothrake erhält Hemmesta ein Wahrzeichen, das durch seine schwungvollen Bögen über den Wipfeln des Storskogen hervortritt“, so die Jury in ihrer Beurteilung. Die Kombination aus bewährter Wasserkonstruktion und innovativem Design mache den Turm zu einem bedeutenden Beitrag für die Region.

Nachhaltigkeit und historische Anknüpfung

Ein weiteres Highlight des Entwurfs ist die Verbindung zur historischen Porzellanproduktion von Värmdö, die durch die feinen Oberflächenstrukturen des Turms symbolisch aufgegriffen wird. Die glatten, leicht gewölbten Oberflächen und asymmetrischen Bögen erzeugen ein Licht- und Schattenspiel, das den Turm je nach Tageszeit und Lichtverhältnissen unterschiedlich erscheinen lässt. Diese Detailverliebtheit unterstreicht die handwerkliche Qualität des Entwurfs und verleiht dem Bauwerk eine zeitlose Ästhetik.

Das Materialkonzept sieht eine vor Ort gegossene Betonkonstruktion vor, die nicht nur ästhetischen Ansprüchen gerecht wird, sondern auch nachhaltige Bauweisen fördert. Die Einbindung technischer Anlagen in das Gebäude ermöglicht eine effiziente Nutzung der vorhandenen Ressourcen und reduziert die Auswirkungen auf die umliegende Natur. Durch die präzise Planung der Betonformen und die Gestaltung der Oberflächen soll sichergestellt werden, dass der Turm auch aus der Nähe betrachtet seine Leichtigkeit und Eleganz behält.

Ein Blick in die Zukunft

Für Reppen Vilson Arkitekter ist der Gewinn dieses Wettbewerbs ein bedeutender Schritt in ihrer noch jungen Karriere. Das Büro hat sich seit seiner Gründung auf innovative und skulpturale Architektur spezialisiert, die sowohl funktionalen Ansprüchen als auch ästhetischen Idealen gerecht wird. Ihre Arbeiten reichen von städtischer Planung bis hin zu kleinen Bauprojekten, stets mit dem Ziel, das Leben der Menschen durch gute Architektur zu verbessern.

Baukunst-Architektonische Poesie: Ein skulpturaler Wasserturm wird zum neuen Wahrzeichen von Hemmesta

©Bild: Reppen Vilson arkitekter

Die Architekten Fabian Reppen und Samuel Vilson kennen sich seit ihrer Studienzeit an der Chalmers University of Technology und haben bereits in mehreren gemeinsamen Projekten ihr Können unter Beweis gestellt. Mit Samothrakesetzen sie ein deutliches Zeichen in der internationalen Architekturszene und zeigen, dass auch kleine Büros mit visionären Ideen Großes erreichen können. „Wir freuen uns sehr über diesen Erfolg“, so die Architekten. „Dieses Projekt ist nicht nur ein Meilenstein für unser Büro, sondern auch ein Beitrag zur Entwicklung einer zukunftsfähigen Architektur.“

Der Wasserturm Samothrake hat das Potenzial, weit über Hemmesta hinaus Aufmerksamkeit zu erregen. Mit seiner ikonischen Form und der Verbindung von Technik und Kunst könnte er zu einem Anziehungspunkt für architekturinteressierte Besucher werden und der Region eine neue Identität verleihen. Reppen Vilson Arkitekterplanen, den Turm in seiner skulpturalen Gesamtheit zu bewahren und dabei die Details sorgfältig auszuarbeiten, um dem Anspruch an eine nachhaltige und zukunftsweisende Architektur gerecht zu werden.