Ausstellungstipp der Redaktion

Das Architekturmuseum der TUM präsentiert demnächst eine Ausstellung, die eine kritische Untersuchung der wissenschaftlichen Grundlagen, der Wirksamkeit und der Umsetzbarkeit von „heilender Architektur“ durchführt.

Der architektonische Typus des Krankenhausbaus hat eine lange und komplexe Entwicklungsgeschichte, die eng mit den rasanten Fortschritten in der Medizin zusammenhängt. Im 20. Jahrhundert wurde der Bau von Kliniken zunehmend von Faktoren wie Effizienz, Ökonomie, Flexibilität und Rationalisierung geprägt, wodurch sie zu hoch technisierten Maschinen wurden. Dabei gerieten wesentliche Bedürfnisse und Empfindungen von Patienten und Pflegepersonal zunehmend in den Hintergrund, was schwerwiegende psycho-soziale Konsequenzen mit sich brachte. In den letzten Jahren haben jedoch Konzepte der „Healing Architecture“, die aus Nordamerika stammen und erfolgreich in Europa adaptiert wurden, den Anstoß gegeben, den Krankenhausbau zu reformieren und den Menschen wieder in den Fokus von Entwurf und Planung zu stellen. Obwohl bereits einige erfolgreiche Beispiele für „heilende Architektur“ umgesetzt wurden, besteht immer noch ein Mangel an öffentlicher Wahrnehmung und politischem Willen, die deutlichen Ergebnisse einer evidenzbasierten gesundheitsfördernden Architektur breitflächig anzuwenden und neue Anforderungen für den Krankenhausbau zu formulieren. Es ist daher notwendig, grundlegend über die Rolle der Architektur im Gesundheitswesen und über die Aufgaben und Möglichkeiten des Krankenhausbaus umzudenken. mehr

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