
Die größte Geothermieanlage Europas – Münchens Pionierprojekt für die Wärmewende
Ein Symbol für die Zukunft der Energie
München setzt Maßstäbe: Mit der größten Geothermieanlage Kontinentaleuropas wagt die Stadt einen entscheidenden Schritt hin zur klimaneutralen Fernwärme. Auf dem Gelände des Michaelibads wird derzeit gebohrt – bis in Tiefen von 4.000 Metern, wo heißes Thermalwasser gefördert werden soll. Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter betont die Bedeutung des Projekts: Geothermie ist eine tragfähige Lösung für Deutschlands Energiezukunft.
Technik und Dimensionen: Ein Mammutprojekt
Mit acht Bohrungen – vier Förder- und vier Reinjektionsbrunnen – wird die Geothermieanlage Thermalwasser aus bis zu 4.000 Metern Tiefe gewinnen. Die erzeugte Wärme reicht für 75.000 Haushalte, mit einer Leistung von 20 Megawatt. Zudem sorgt eine Großwärmepumpe für eine noch effizientere Nutzung der Energie.
München als Vorreiter der Wärmewende
Während andere Städte noch zögern, setzt München mit einem 9,5-Milliarden-Euro-Programm auf eine fossilfreie Fernwärmeversorgung. Die SWM (Stadtwerke München) planen insgesamt zehn Geothermieprojekte bis 2040.
Nachhaltigkeit und soziale Akzeptanz
Das Projekt ist nicht nur technologisch, sondern auch gesellschaftlich gut durchdacht. Die Stadt sorgt mit Bürgerbeteiligung für Akzeptanz und pflanzt als Ausgleich 53 neue Bäume auf dem Gelände.
Ein Modell für Deutschland?
Experten sehen in München eine Blaupause für die Wärmewende. Bundesweit könnte Geothermie bis 2045 rund 25 % des Wärmebedarfs decken. Doch die Branche braucht mehr staatliche Unterstützung. Oberbürgermeister Reiter fordert daher eine verlässliche Bundesförderung, um den Ausbau zu sichern.

Klimaschutz aus der Vergangenheit: Freilichtmuseum Molfsee zeigt Wege zur Energiewende

Wasser, Architektur und Intelligenz
