Camponovo Baumgartner streben mit einem ungewöhnlichen Umbau danach, urbane Wohnformen ins Unterengadin zu bringen und somit dem Mangel an Erstwohnungen entgegenzuwirken. Derzeit suchen sie nach finanzieller Unterstützung für die Umgestaltung des ehemaligen Hotels „Crusch Alba“.
Während der Name „Piz Linard“ für die einen den Berggipfel repräsentiert, erinnert er die anderen an das gleichnamige rosafarbene Hotel am Dorfplatz von Lavin. Das „Crusch Alba“, übersetzt als „Weißes Kreuz“, am Dorfeingang hingegen ist weniger bekannt. Bis vor einigen Jahren stellte es die einzige Konkurrenz im Ort dar. Mittlerweile hat das zweite Hotel seine Pforten geschlossen, und das große Engadinerhaus mit den dicken weißen Mauern steht leer. Gleichzeitig mangelt es dem Dorf und dem einzigen noch verbliebenen Hotel an Raum: preisgünstiger Wohnraum für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie Gästezimmer für größere Veranstaltungen im „Piz Linard“. Dabei mangelt es dem Dorf mit seinen rund 200 Einwohnern nicht an bereits bebautem Raum: „Was fehlt, sind erschwingliche Mietwohnungen. Zwar gibt es viele große Häuser, doch bei den Erstwohnungen sind Teile davon häufig ungenutzt, und die Zweitwohnungen stehen die meiste Zeit leer“, erklärt der Architekt Luca Camponovo. Ohne das passende Wohnangebot gestaltet es sich schwierig, die dringend benötigten Arbeitskräfte in den Bereichen Tourismus, Landwirtschaft, Gewerbe oder Verwaltung zu finden. Nur wenn sie eine bezahlbare Bleibe im Tal finden, wird es gelingen, sie in das kleine Bergdorf zu locken. mehr