Kunst im NS Areal?

Kritische Überlegungen zur kulturellen Neunutzung eines NS-Denkmals

Das ehemalige Reichsparteitagsgelände in Nürnberg soll neu gestaltet werden, indem ein Opern-Interim und ein Kunstareal dort entstehen. Diese Pläne stoßen jedoch bei Kunsthistoriker Wolfgang Brauneis auf Bedenken. Brauneis, der die Diskussionen um das historisch belastete Areal eingehend verfolgt, warnt vor einer unbedachten „Umcodierung“ des NS-Baus durch Kunst. Er kritisiert insbesondere die Eingriffe in die Substanz des Bauwerks, die nötig sind, um das Areal für kulturelle Zwecke umzufunktionieren. Dazu zählen umfangreiche bauliche Änderungen wie das Einfügen zahlreicher Fenster und eine Art Bau-im-Bau für die geplante Oper.

Die potenzielle Rolle der Kunst bei der „Wiedergutwerdung“ eines solchen Ortes sieht Brauneis skeptisch und warnt vor einer Vereinfachung und Funktionalisierung der Kunst, die die komplexen geschichtlichen und sozialen Zusammenhänge ignorieren könnte. Die Debatte über die zukünftige Nutzung des Areals ist lebhaft, jedoch werden kritische Stimmen selten öffentlich gehört. Brauneis betont die Wichtigkeit einer differenzierten und kritischen Auseinandersetzung mit dem historischen Erbe und der Rolle der Kunst darin. mehr…

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