Baukunst-Berlins blaues Wunder: Chancen und Risiken des Flussbad-Projekts
©Jonas Tebbe/Unsplash

Mega-Bau in Berlin! Das kommt ins neue Rathaus!

20.08.2024
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stu.ART

 

Das „Haus der Statistik“ in Berlin, ein seit 2018 revitalisiertes Areal, das als Symbol für eine gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung gilt, wird bald eine neue Facette erhalten: Das „Rathaus der Zukunft.“ Dieses ehrgeizige Projekt soll auf dem nördlichen Teil des Grundstücks entstehen und wird durch einen europaweiten, zweiphasigen Architekturwettbewerb vorangetrieben. Das moderne Verwaltungsgebäude, das die derzeitigen Räumlichkeiten des Bezirksamtes Mitte in der Karl-Marx-Allee 31 ersetzen soll, ist darauf ausgelegt, multifunktionale Räume für Verwaltung, Kultur, Bildung und soziale Projekte zu bieten.

Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung hat den Wettbewerb im August 2024 offiziell gestartet und erwartet kreative, nachhaltige Entwürfe, die sowohl den Anforderungen moderner Arbeitswelten als auch den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger gerecht werden. Der Wettbewerb richtet sich an Planerinnen und Planer aus ganz Europa und legt besonderen Wert auf innovative Konzepte, die moderne Arbeitsplatzkonzepte, Nachhaltigkeit und ein überzeugendes Energiekonzept integrieren. Ziel ist es, das Gebäude mit einer Zertifizierung in BNB Goldauszuzeichnen, wobei auch Aspekte des Well-Building-Standards und des zirkulären Bauens berücksichtigt werden sollen.

Das Rathaus wird nicht nur ein funktionales Verwaltungsgebäude, sondern ein Vorzeigeprojekt für die zukünftige Stadtentwicklung Berlins. Neben den Büroflächen für die Verwaltung sind öffentliche Einrichtungen wie eine Bibliothek, eine Kantine und Ausstellungsflächen geplant, die den Bürgerinnen und Bürgern zugänglich sein werden. Der Neubau wird zudem durch das sogenannte „Aktivitätenband“ ergänzt – eine Gestaltung der angrenzenden Freiflächen, die verschiedene städtebauliche und freiraumplanerische Elemente integriert.

Die Entwicklung des neuen Rathauses ist eng mit dem umfassenderen Projekt „Haus der Statistik“ verbunden, das durch eine innovative Mischung aus Alt und Neu besticht. Das 1968 bis 1970 erbaute ehemalige Verwaltungsgebäude der DDR wird in das neue Quartier integriert und ergänzt die geplanten Neubauten, die insgesamt etwa 65.000 Quadratmeter umfassen werden. Der Bau des neuen Rathauses soll erst 2029 beginnen, mit einer Fertigstellung bis 2034.

Besonders hervorzuheben ist der partizipative Ansatz des Projekts. Bereits 2021 wurde ein digitales Beteiligungsverfahren gestartet, das den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit gibt, ihre Ideen und Wünsche in die Planung einzubringen. Dieses Vorgehen verdeutlicht den Anspruch, das Rathaus der Zukunft als ein inklusives, zugängliches Gebäude zu gestalten, das die Bedürfnisse der Stadtbevölkerung widerspiegelt.

Es bleibt abzuwarten, wie die ambitionierten Planungen in die Realität umgesetzt werden und ob das „Rathaus der Zukunft“ tatsächlich den hohen Erwartungen gerecht wird. Klar ist jedoch, dass das Projekt bereits jetzt als wegweisendes Beispiel für nachhaltige und partizipative Stadtentwicklung in Deutschland gilt. Der Weg dorthin wird von intensiven Diskussionen, kreativen Lösungen und sicherlich auch von einigen Herausforderungen geprägt sein.

Das „Rathaus der Zukunft“ ist nicht nur ein Gebäude – es ist ein Symbol für die Zukunft Berlins und ein mutiges Experiment in der Verbindung von Verwaltung, öffentlichem Raum und urbaner Kultur. Wenn alles nach Plan verläuft, könnte es schon bald ein architektonisches Highlight im Herzen der deutschen Hauptstadt sein, das weit über die Stadtgrenzen hinaus Beachtung findet.