Im Jahr 1967 begann eine neue Ära: Die Moderne, die daran glaubte, alles mit uniformen Gebäuden, Möbeln und Rechten zu ordnen, wurde verabschiedet. Aus ihren Trümmern entstand eine eigenartige, exzentrische Welt.
Architekten erklärten den Vergnügungspark zur idealen Stadt, Designer ließen sich von herkömmlichem Geschmack los, und an die Stelle von Systemkämpfen trat der Kampf um Selbstverwirklichung. Neue Medien synchronisierten den Globus, und Bilder wurden zur Bühne, auf der um Stil und Anerkennung gerungen wurde.
Die Ausstellung erzählt mit beeindruckenden Beispielen aus den Bereichen Design, Architektur, Film, Popkultur, Philosophie, Kunst und Literatur von den Anfängen der Informationsgesellschaft, der Befreiung der Finanzmärkte, der Blütezeit der Subkulturen, von Disco, Punk und Techno-Pop, Schulterpolstern und Memphis-Möbeln. Auch dem Aufschwung der Kulturtempel, dem wir das größte Exponat, die Bundeskunsthalle, verdanken, wird Tribut gezollt. Als die Bundeskunsthalle im Jahr 1992 ihre Türen öffnete, war der Kalte Krieg vorbei und Francis Fukuyama verkündete das berühmte Buch „Das Ende der Geschichte“. Dreißig Jahre später ist offensichtlich, dass die Geschichte weiterging, und auch die Diskussion um die Postmoderne entflammt erneut. Die Ausstellung wirft einen funkelnden Spiegel auf die Gegenwart, in dem sich all ihre Konflikte reflektieren, angefangen beim Rechtspopulismus bis hin zur Identitätspolitik. Sie ermöglicht es, aus der Perspektive einer Generation zu hinterfragen, in welcher Ära wir eigentlich leben. Ist die Postmoderne vorbei – oder sind wir mittendrin? mehr