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Foto: Ethan Lin auf Unsplash

Sozialer Wohnungsbau von 0 auf 100 in Taiwan

21.04.2024
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Iris Hannewald

Sozialer Wohnungsbau in Taiwan: Eine Erfolgsgeschichte
Taiwan hat sich von einem nahezu nicht existenten sozialen Wohnungsbau zu einem der ambitioniertesten Programme weltweit entwickelt. Taiwans jüngste Initiative im Bereich des sozialen Wohnungsbaus ist ein bemerkenswertes Beispiel für architektonischen Ehrgeiz und soziale Verantwortung. Mit einem Startpunkt im Jahr 2016 hat die Inselnation ein Ziel von 200.000 Wohneinheiten bis Ende 2024 gesetzt und strebt sogar eine Million Einheiten bis 2032 an. Dieses Vorhaben, das von Yi-Ling Chen als “Wunder” bezeichnet wird, zeigt, dass das Unmögliche möglich gemacht werden kann.

Hintergrund

Sozialer Wohnungsbau in Taiwan: Im Jahr 2016 wurde der soziale Wohnungsbau in Taiwan erstmals zur Regierungspolitik erklärt.
Zielsetzung: Bis Ende 2024 strebt Taiwan an, einen Bestand von 200.000 Sozialwohnungen zu schaffen, und hat bereits das ehrgeizige Ziel festgelegt, bis 2032 eine Million Einheiten zu erreichen.
Ein Wunder?: Yi-Ling Chen, eine Associate Professorin an der University of Wyoming, die taiwanesische Wohnungspolitik erforscht, beschreibt die rasante Entwicklung als “Wunder”. Neue Wohnprojekte entstehen ständig, und das Unmögliche wird zur Realität.

Herausforderungen und Fokus

Hohe Immobilienpreise: Taiwan hat einige der weltweit am wenigsten erschwinglichen Immobilien, mit durchschnittlichen Hauspreisen, die das 22-fache des jährlichen Einkommens betragen.
Vor 2010: Die Wohnungspolitik konzentrierte sich fast ausschließlich auf den Eigenheimbesitz. Darüber hinaus wurden Mietmärkte vernachlässigt, und der soziale Wohnungsbau kam zu kurz.
Sozialer Wohnungsbau: Das Ziel ist es nun, den sozialen Wohnungsbau zu stärken. Vor dem Jahr 2000 wurden zwar rund 165.000 Häuser gebaut, aber alle waren zum Verkauf bestimmt.

Ein Blick auf Kaohsiung
Innovatives Projekt: Das soziale Wohnungsbauprojekt in Kaohsiung, entworfen von Mecanoo, ist wegweisend. Es umfasst 245 Einheiten mit Größen von 25 bis 75 m² und richtet sich an verschiedene Nutzergruppen.
Bürgerbeteiligung: Anders als herkömmliche Modelle ermöglicht dieses Projekt den zukünftigen Bewohnern, aktiv an der Gestaltung der Gemeinschaftsräume teilzunehmen. Die Bedürfnisse und Wünsche der Gemeinschaft stehen im Mittelpunkt.
Sky Park: Das Projekt verfügt über einen öffentlichen Sky Park, der die Bewohner und die lokale Gemeinschaft zusammenbringt.
Architektonisches Design: Die Fassade des Gebäudes zeichnet sich durch ein verspieltes Raster aus vertikalen Elementen und Fenstern aus.

Der soziale Wohnungsbau in Taiwan ist ein bemerkenswertes Beispiel dafür, wie eine entschlossene Politik und Bürgerbeteiligung zu positiven Veränderungen führen können.

Die Herausforderung der Wohnungsnot in Taiwan, wo die durchschnittlichen Hauspreise das 22-fache des jährlichen Einkommens betragen, hat zu einer Neuausrichtung der Wohnpolitik geführt. Frühere Maßnahmen konzentrierten sich fast ausschließlich auf Wohneigentum, während der Mietmarkt vernachlässigt wurde. Die Regierung baute zwar etwa 165.000 Häuser, diese waren jedoch alle zum Verkauf bestimmt. Eine Wende kam mit der Bildung des Social Housing Advocacy Consortium im Jahr 2010, das sich für sozialen Wohnungsbau stark machte und schnell politische Aufmerksamkeit erlangte.
Inspiriert von den Niederlanden, wo fast ein Drittel der Bevölkerung in Sozialwohnungen lebt, hat Taiwan einen Dialog mit Organisationen wie der Amsterdam Federation of Social Housing Associations aufgenommen. Die Bemühungen um sozialen Wohnungsbau in Taiwan könnten jedoch andere wichtige Maßnahmen zur Verbesserung der allgemeinen Wohnungsleistbarkeit, wie die Reform der Immobiliensteuern und des privaten Mietmarktes, in den Schatten stellen.
Insgesamt ist Taiwans Engagement für den sozialen Wohnungsbau ein leuchtendes Beispiel dafür, wie durchdachte Politik und internationale Zusammenarbeit zu innovativen Lösungen für globale Herausforderungen führen können.