Die Schließung traditioneller Kaufhäuser stellt viele Städte vor große Herausforderungen. Mit der Abwanderung von Einzelhandelsriesen wie Galeries Lafayette aus Berlin und der massiven Reduzierung der Karstadt-Filialen bleiben zentrale, großflächige Gebäude leer. Diese Situation birgt jedoch auch Chancen für innovative Nachnutzungskonzepte, die urbanes Leben neu definieren können. Das Luxuskaufhaus Galeries Lafayette in Berlin wird früher als ursprünglich geplant schließen. Hier sind die wichtigsten Informationen zur Schließung und möglichen Nachnutzung:
Schließung des Galeries Lafayette:
- Das Kaufhaus in der Friedrichstraße wird bereits am 31. Juli 2024 schließen, deutlich früher als das zunächst angekündigte Jahresende 2024.
- Die rund 190 Beschäftigten wurden am Donnerstag, den 18. April 2024, über die vorzeitige Schließung informiert.
- Gründe für die Schließung sind veränderte Konsumgewohnheiten und ein zunehmend schwieriger Einzelhandelsmarkt in Berlin.
- Die Galeries Lafayette war seit 1996 in Berlin präsent und war die einzige Filiale in Deutschland.
Pläne für die Nachnutzung:
- Zentral- und Landesbibliothek (ZLB):
- Der Berliner Kultursenator Joe Chialo (CDU) favorisiert die Unterbringung der ZLB im Galeries Lafayette-Gebäude.
- Die ZLB sucht seit Jahren nach einem neuen Standort, und das Gebäude wird als gut geeignet für eine Bibliotheksnutzung angesehen.
- Kostenfragen und Prüfung:
- Die Berliner Finanzverwaltung prüft derzeit die Kosten eines möglichen Umzugs der ZLB.
- Finanzsenator Stefan Evers (CDU) hat einen Prüfauftrag erteilt, der von der landeseigenen Berliner Immobilienmanagement GmbH bearbeitet wird.
- Alternative Nutzungsmöglichkeiten:
- Der Eigentümer des Gebäudes, Tishman Speyer Properties, hat auch Pläne für eine mögliche Büronutzung.
- Es wird mit Umbaukosten und einer Umbauzeit von zwei bis drei Jahren gerechnet[4].
- Debatte über die Nachnutzung:
- Die Akademie der Künste (AdK) fordert eine breite öffentliche Debatte über die Nachnutzung des Gebäudes.
- Die AdK sieht in der Umnutzung die Chance, wichtige Themen des Architektur- und Stadtdiskurses zu verhandeln, wie ressourcenschonendes Bauen und die Verödung von Innenstädten.
Die endgültige Entscheidung über die Nachnutzung des Galeries Lafayette-Gebäudes steht noch aus. Es bleibt abzuwarten, ob die Pläne für die Unterbringung der ZLB realisiert werden oder ob alternative Nutzungskonzepte zum Zuge kommen. Die Entwicklung wird in den kommenden Monaten genau beobachtet werden, da sie exemplarisch für den Strukturwandel in deutschen Innenstädten steht.