Werden unsere Häuser bald von KI gebaut?

Wird KI in naher Zukunft unsere Häuser bauen? Die Architekturbranche wird zunehmend von künstlicher Intelligenz beeinflusst. Im Internet findet man zahlreiche beeindruckende KI-generierte Fantasiearchitekturen. Durch spezielle Software entstehen innerhalb von Sekunden faszinierende Bilder von Häusern und Innenräumen. Bedeutet das, dass Architektinnen und Architekten bald überflüssig werden? Oder wird KI lediglich ein wertvolles Werkzeug bei der Planung?

Im dem Arte-Dokumentationsfilm begegnet Romy Strassenburg drei Architekten, die visionäre Konzepte für die Zukunft des Bauens entwickeln. Tim Fu, der bis vor Kurzem bei Zaha Hadid Architects in London tätig war, zählt zu den Pionieren des KI-Booms und zeigt die beeindruckenden Möglichkeiten. Neben spielerischen Experimenten sieht er viele praktische Anwendungen von KI in der Planung und Ausführung von Bauprojekten. Wenn man KI „Städte der Zukunft“ visualisieren lässt, entstehen meist fantasievolle grüne Architekturen, die aussehen wie bewohnbare Bäume.

Ferdinand Ludwig, Landschaftsarchitekt an der TU München, experimentiert bereits seit 20 Jahren mit „bewohnbaren Bäumen“ aus lebenden Pflanzen. Er entwickelt Konzepte für „wachsende Architektur“ und integriert nun auch KI in seine visionären Projekte. Nachhaltigkeit ist ein zentrales Anliegen für die Zukunft des Bauens. Der am häufigsten verwendete Baustoff, Beton, wird als einer der größten Umweltbelastungen angesehen.

Dirk Hebel, Professor für Nachhaltigkeit, sieht die Lösung im Recycling von Baumaterialien. In Zürich präsentiert er, wie eine komplett recyclingfähige und kompostierbare Wohnung aussehen kann. Auch er kann sich vorstellen, in Zukunft KI einzusetzen, um Ressourcen und Baumaterialien effizienter zu verwalten. Dabei betont er jedoch, dass nur der Mensch die entscheidenden Veränderungen in Richtung nachhaltiges und zukunftsweisendes Bauen initiieren kann. mehr

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